SV Wendelskirchen erlebt bitteren Fußballnachmittag
Wendelskirchen (st) Was als Spitzenspiel der Kreisklasse begann, endete in einem Eklat: Die Partie zwischen dem SV Landshut-Auloh und dem SV Wendelskirchen musste in der Nachspielzeit beim Stand von 2:1 abgebrochen werden. Zwei verletzte Torhüter, ein Platzsturm und handfeste Tumulte überschatteten ein bis dahin faires Fußballspiel.
Beide Teams begannen kontrolliert und suchten die Sicherheit in der Defensive. Nach einer halben Stunde übernahm Auloh etwas mehr Spielanteile, ohne gefährlich zu werden. Der SVW hielt gut dagegen, musste aber früh den nächsten Rückschlag verkraften: Spielertrainer Lukas Wittmann verletzte sich nach 20 Minuten. Damit fehlte den Gästen nach den Ausfällen von Laubner und Samberger die komplette Offensivachse.
„Wir hatten von Beginn an viele Handicaps, aber die Jungs haben das ordentlich gemacht“, sagte Teammanager Mike Kößler nach der Partie. „Bis zur 60. Minute war das ein typisches 0:0-Spiel – diszipliniert, mit viel Einsatz, aber ohne klare Torchancen.“
In der 65. Minute kippte das Spiel: Mayer sah nach zwei harmlosen Fouls Gelb-Rot. Eine aus SVW-Sicht sehr harte Entscheidung. Doch der SVW steckte nicht auf. In der 74. Minute brachte ein scharf getretener Freistoß von Christoph Kammermeier die Wendung: Der Ball segelte an Freund und Feind vorbei direkt ins lange Eck – das 1:0 für die Gäste.
Auloh reagierte mit wütenden Angriffen und drehte die Partie binnen weniger Minuten. Erst fiel nach einer Ecke der Ausgleich (79.), kurz darauf das 2:1, als sich die SVW-Abwehr gegenseitig behinderte – Aulohs Stürmer nutzte die Verwirrung eiskalt. Kammermeier verletzte sich bei dieser Aktion am Kopf und musste nach längerer Behandlung ausgewechselt werden.
In der Schlussphase überschlug sich das Geschehen: Nach einem Foulspiel sah Neumeier in der 96. Minute ebenfalls Gelb-Rot. Zwei Minuten später prallte der eingewechselte Torwart Gerry Stadler heftig mit einem Auloher Angreifer zusammen und blieb schwer verletzt liegen. Während man den Notarzt rief, kam es zu unschönen Szenen – ein Zuschauer aus Auloh lief auf den Platz und attackierte einen Wendelskirchener Spieler körperlich. Der Schiedsrichter brach die Partie daraufhin ab.
„Ein absolut gebrauchter Tag“, bilanzierte Kößler sichtlich bewegt. „Zwei verletzte Torhüter, Tumulte, Spielabbruch – das hat niemand verdient. Bis zur 75. Minute war es ein völlig ruhiges Spiel.“
Ein bitterer Tag also für den SV Wendelskirchen, der sportlich wie emotional schwer zu verdauen sein dürfte. Das letzte Wort wird nun das Sportgericht haben.
Auch die zweite Mannschaft musste sich mit einem Rückschlag begnügen: Trotz starker Leistung und einer 1:0-Führung kassierte sie mit dem Schlusspfiff durch einen direkten Freistoß das 1:1.